Donnerstag, 20. Juli 2017

Tag 32: Auf der Spur des Kuhfladenzerdepperers

Heute steht nur eine kurze Etappe an, also genug Zeit am Morgen erst noch die letzten Artikel hochzuladen und ein paar andere Erledigungen vorzunehmen.


Um 11:00 Uhr geht es los und der Weg ist am Anfang ein Scherz: Über hunderte von Metern eine einzige Sumpflandschaft. Ich werde ja öfter gefragt, warum ich immer mit den schweren Bergstiefeln gehe (Martin ist ja z.B. mit ganz leichtem Schuhwerk unterwegs), hier ein weiterer Grund: 15 cm im Sumpf versinken stellt noch nicht den Ansatz eines Problems dar :-)

Als es endlich bergan geht, hat der Schlamm endgültig ein Ende und nachdem eine Skiabfahrt gequert ist, geht der Pfad des 02ers auf den Oberen Hirschwandsteig und in einem steten auf und ab am Wildsee vorbei, quasi auf der mittleren Höhenetage um 2.000 Meter gen Westen den Hang entlang.


Als ich zwischenzeitlich unweit einer faul herum liegenden Kuhherde eine kleine Pause zu machen gedenke, sieht sich die mutmaßliche Leitkuh (hat die Chefglocke um den Hals) genötigt, sich die Sache - also mich - genauer anzusehen. Langsam kommt sie näher. Die anderen gucken nur. Als sie mich bis auf wenige Zentimeter erreicht hat, werde ich Hunde-mäßig ganz genau und lautstark beschnüffelt.
Nachdem von mir scheinbar keine Gefahr ausgeht und ich wohl irgendwie interessant bin, setzt sich nun die ganze Herde in Bewegung und tappt auf mich zu. Ich bin nahezu umzingelt und die guten rücken mir mehr auf die Pelle als mir lieb ist. Verscheuchen wirkt nur kurz und ca. für einen halben Meter, der schnell wieder aufgeschlossen ist.
Da hilft alles nix, ich packe mal lieber, ziehe von dannen und lasse eine verdutzte Kuhherde zurück.


Schließlich geht es gen Norden hinab auf die Obere Pleißlingalm, wo die urige Südwiener Hütte steht. Bereits nach vier Stunden bin ich heute am Ziel und kann mich ganz den Kochkünsten der Wirtin hier widmen ;-)


Ein Mysterium kann ich aber auch an der Südwiener-Hütte nicht auflösen: Einer meiner Vorgänger auf dem Weg hat ca. 90% aller Kuhfladen systematisch einen Volltreffer verpaßt. Das Profil ist eindeutig und die Größe ist definitiv kein Kinderschuh. Mysteriös.

Die Südwiener Hütte, die nur im Mai und November zu ist, hat seit 10. Dezember des Vorjahres neue Pächter. Ein Ehepaar aus Saalfelden (wobei sie ursprünglich aus Rheinland-Pfalz stammt, aber österreichischen Dialekt assimiliert hat) hat sich Traum von Hüttenbewirtschaftung verwirklicht und die beiden sind wirklich sehr nett, engagiert und es gibt super Essen.
Ich schlemme mich ein Mal durch die Speisekarte und generiere die höchste Rechnung, die ich je auf einer Hütte hatte - aber es war es wert !


Begegnungen:
1 Murmeltier
1 schräge Kuhherde
1 große blaue Libelle
Auf der Hütte:
1 Drohnen-Pilot
1 ÖAV-Führer
1 Senioren-Leicht-Gepäck-Wanderer
7 Hannoveraner (3 Generationen)


2.000er:
Hirschwandsattel, 2.090
Hengst, 2.076

2 Kommentare:

  1. Also mir fiele da spontan jemand ein - der diese "Fettnäpfe" mitgenommen haben könnte - nennen wir ihn doch einfach "Axel".

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  2. Oh ja. Nennen wir das Phänomen Axel.
    Bei ihm wäre in den Blockwerkfeldern bestimmt auch JEDER Stein lose gewesen ;-)

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