Freitag, 7. Juli 2017

Tag 18: Dem Wasser auf der Spur

Von Ingering II geht es heute nach Norden, zurück in die Berge.
Durch den Ingeringgraben führt erst die Teerstraße, später wird daraus eine Schotterpiste und kurz vor dem Ingeringsee auf 1.221 m Seehöhe ist die Weiterfahrt für PKWs versagt.

Die 02er-Etappe ist heute deckungsgleich zu einer des 08ers, des 550 Kilometer langen Eisenwurzenweges, der Nord-Süd von der tschechischen zur slowenischen Grenze verläuft.

Die 11 Kilometer das Tal entlang bis zum See sind in weniger als 2,5 Stunden geschafft, auch wenn ich zwischenzeitlich wieder Kamera und Co wegpacken mußte weil es immer wieder mehr oder weniger nieselt.


Ab dem See geht es gen Nordwest weiter, ab und an wird es nun etwas steiler und zwischendrin geht es auch mal kurz über einen Steig durch den Wald, bevor es auf einer Forststraße weiter dem Talende entgegen geht. Der Anorak kann Gott sei Dank nach kurzer Nutzung recht bald wieder im Rucksack verschwinden, denn sonst wäre der Aufstieg noch viel Schweiß-treibender.

Unter einem Baum gibt es zwischendurch im Stehen mal den Rest der Pizza Hawaii aus Knittelfeld, denn wie die unverkennbar aus Karl-Marx-Stadt stammenden, etwas kräftigere Familie zu Recht feststellt: Bänke hat es hier (leider) nirgends.

Den ganzen Tag schon habe ich das Rauschen des Ingeringbaches im Ohr, der steter Begleiter ist. Auf ca. 1.400 m geht es von der Forststraße ab und in Weidegelände im Kessel am Talende. Fast wäre ich dort gleich noch ins Wasser gefallen, denn die Nässe auf den blanken Planken, läßt mich in Schlittschuh-Ausfallschritt verfallen.
Wer mich kennt, weiß WIE anmutig das ausgesehen haben muß - aber Gott sei Dank, keine Menschenseele in der Nähe und die Kühe haben auch nichts bemerkt ;-)

Der Untergrund ist nun reichlich sumpfig und auch als es in alpines Gelände mit Blaubeer- bzw. Preiselbeerbüschen geht, ab und an mit Latschen durchsetzt, wird das Wasser nicht wirklich weniger.
Bis wenige Meter unter den Übergang am Kettentörl auf 1.864 m wird mich Wasser, Morast und die Tröpfchen zum Abstreifen am Bewuchs verfolgen. Aber wenigstens bleibt es von oben längst komplett trocken.


200 Höhenmeter unterhalb des Törls erschreckt mich ein Auerhahn beim Start aus dem Gebüsch vor mir am Weg fast zu Tode. Auf den Schock gönne ich mir erstmal noch das Stück Linzer Schnitte, welches mir der Chef des Gaalerhofs heute Morgen extra für unterwegs eingepackt hat, nachdem er gesehen hatte, daß ich die beiden Stückchen vom Buffet (für eine Person) gleich weg gegessen hatte.

Unweit der Scharte tummeln sich noch zwei Gämsen und für mich heißt es dann, 700 Höhenmeter bis zur Bergerhube abzusteigen.

Na denn, Prost/Mahlzeit.



Begegnungen:
1 Auerhahn
2 Gämsen

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